Astrofotografie

…wo das Gute liegt so nah…bzw. fern. Und auch fern ist noch ein klein wenig untertrieben. Die Dimensionen im Weltall sind schwer bis gar nicht vorstellbar. Entfernungen werden in Lichtjahren gerechnet. In einem Jahr legt das Licht eine Strecke von rund 9,5 Billionen Kilometern zurück. Oder 9.500.000.000.000 Kilometer.

Wenn man diese Strecke mit einem Auto zurücklegen will und man kann bei guter Pflege 500.000 Kilometer damit fahren, dann braucht man 19 Mio. Autos dafür.  Abgesehen davon wäre man, wenn man 24 Stunden rund um die Uhr mit 200 km/h fahren würde, rund 5,4 Mio. Jahre unterwegs. Und wir reden hier nur von einem einzigen Lichtjahr. Raketen sind schneller, sie schaffen es in 941 Jahren.

Reden wir noch über erdähnliche Himmelskörper und träumen wir von Reisen dorthin? Einfach weiterträumen, Star Wars, Raumschiff Enterprise und ähnliche Serien im TV anschauen und trotzdem daran denken, dass diese unserer Erde die einzige ist, die für uns verfügbar ist. 

Wie kommt man zur Sternenfotografie? Vielleicht ist es ein schöner Abendhimmel an dem zwei besonders helle und weiße Sterne auffallen. Neugierig recherchiert man und siehe da, der Jupiter und die Venus. Aber vorher fällt noch ein anderer Himmelskörper auf: Der Mond. Er hat viele Facetten, mal geht er auf, mal unter und mit ein wenig Übung gelingen schon ganz gute Fotos. Wenn man mehr will, dann sollte man sich darüber klar werden, dass die Erde sich dreht. Immer. Und bei langen Belichtungszeiten werden die Sterne zu Würmchen. Will keiner haben, also sucht man nach Lösungen. Auch bei der Milchstraße sollte man nicht zu lange belichten. Viele Fotos kann man zusammenrechnen, es gibt komplexe Programme für solche Bearbeitungen. Und je intensiver man sich mit den Sternen beschäftigt, desto mehr Lösungen müssen her. 

Ich bin mit meiner Astrofotografie noch ganz am Anfang.

Hier mein erster Versuch, M42, den Orion-Nebel zu fotografieren. Im heimischen Garten mit viel Lichtmüll und auch nicht ganz klarem Himmel.  Ich bin sicher, das geht noch besser. Erstaunlich finde ich, dass dieser Nebel 1.344 Lichtjahre weit weg ist. Wie man Entfernungen im Kosmos misst, ist interessant, nur soviel: Es ist kompliziert. Auch dieses Foto ist nicht nur ein Foto, sondern viele, die zusammengerechnet worden sind. 

21.02.2023, 5,5 Bortle, 2,1 Seeing, 40 Einzelfotos, 10 Darks. 

27.2.2023, 5,5 Bortle, 2,0 Seeing, 5 Einzelfotos, 10  Darks. 

28.2.2023, 5,5 Bortle, 2,1 Seeing, 3 Einzelfotos, 10 Darks, 10 Flats. 

Bei der Astrofotografie ist es zwingend erforderlich, dass man extrem sorgfältig vorgeht. Stativ genau gerade ausrichten. Tracker fest montieren, sorgsam auf Polarstern ausrichten, Kamera mit Objektiv montieren, alle Schrauben festziehen, Focus einstellen, VR abschalten.

Nichts ist frustrierender als verwackelte, unscharfe Fotos, für die man sich die halbe Nacht um die Ohren geschlagen hat. Wenn hier oben 3 Einzelfotos steht, dann bedeutet das, 97 Fotos waren nicht brauchbar. 

7. September 2023, der Versuch, die Andromeda Galaxie einzufangen. 

Einzelbild mit 100mm. Das Problem ist ja, dass man dieses Himmelsgestirn mit bloßem Auge so gut wie gar nicht sieht. 

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